Christian Kobi

Canto (2010)

Artikelnummer CR366

CD Edition

 

veröffentlicht am 4. April 2010

In erster Linie ist Christian Kobi Musiker, in zweiter auch Veranstalter des «zoom in»-Festivals in Bern. Hier publiziert sein – als ersten Teil einer Trilogie geplantes – Solo-Debüt. Einen «Gesang für Sopransaxofon».

Angelegt hat Kobi sein Solo originellerweise als Palindrom – im Booklet von einem Herrn Dodel illustriert am hübschen lateinischen Beispiel «ingirumimusnocteetconsumimiurigni» (dt.: «Wir irren des Nachts im Kreis umher und werden vom Feuer verzehrt»). Kobis «Canto» wird exakt bis zur Hälfte von vorn nach hinten gespielt, ab der Hälfte von hinten nach vorn. Ein Konzept, das nicht allein als Gimmick gedacht ist, sondern in seinem Spiegelreflex auch mathematischen, also philophischen Kriterien genügt.

Nicht umsonst findet kein Geringerer als Wolfgang Mitterer Christian Kobis Stück «spuckig»(!).
(freistil, felix)

«...Erinnern und nichts dieser Ton dieser Ton dieser endlose Ton dieser lange Ton-Atem der keine Leerstellen zulässt der sich aus eigener Kraft hält im Stillstand vergessener Zeit...» 
Franz Dodel, Boll

Über den Interpret

Studium für klassisches Saxophon an der Musikakademie Basel. Bereits während dieser Zeit forschte er im Bereich der Freien Improvisation und besuchte Seminare und Workshops. Es folgte ein Nachdiplomkurs an der Musikhochschule Luzern für Freie Improvisation.

2002 Stipendienaufenthalt in Paris an der «Cité Internationale des Arts».
Organisation und Künstlerische Leitung des Festivals für improvisierte Musik – zoom in im Berner Münster seit 2004.

2005 Konzertdiplom an der Hochschule für Musik und Theater Zürich.
Musikalische und interdisziplinäre Projekte u.a. mit: Ulrike Flaig (Video), Alfred Zimmerlin (Cello), Fritz Hauser (Schlagzeug), Hans Koch (Saxophon), Saadet Türköz (Stimme), Thomas Jeker (Gitarre), Christian Wolff (Klavier, Komposition), Lionel Marchetti (Elektronik).

2006 Mitgründung des Labels für Neue Musik Cubus Records.

2008 Planung und Mitarbeit an der «Internationalen Tagung für Improvisation» in Luzern.

Presse

22.11.2010
«Canto, ein spuckiges Stück, das sich durch seine nachhaltige Länge und Obertönigkeit
auszeichnet!»
Wolfgang Mitterer, Wien

«Ein schier endloser Atemzug, der kaum an- und abschwillt, aber gleichzeitig auf seiner Oberfläche durch einen Mikrokosmos aus Obertönen, brüchigen Flageoletts und knisternden Geräuschen schwirrt. Faszinierend merkwürdig klingt das - und es stellt die Assoziation ein von Motten, die des Nachts ums Feuer Schwärmen.»
Carsten Fastner, Der Falter, Wien 

«Ich habe CANTO mit Vergnügen und Gewinn heute zweimal durchgehört. Es ist erfreulich, auf radikale Musik zu stossen. Das Stück ist merk-würdig. Und professionell.»

Urs Peter Schneider, Biel